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Die IFD im Rheinland werden im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Anschluss – Schule trifft Arbeitswelt“ (KAoA-STAR) beteiligt. Auf der Grundlage einer systematischen und strukturierten beruflichen Orientierung sollen deutlich mehr Schulabsolventen*innen mit Behinderung in Ausbildungs- bzw. Arbeitsverhältnisse am allgemeinen Arbeitsmarkt einmünden, als dies bisher der Fall ist. Es geht auch darum, möglichst allen Schüler*innen der Zielgruppe KAoA-STAR, die kognitiv und körperlich-motorisch in der Lage sind an den Angeboten KAoA-STAR teilzunehmen, eine systematische, den Bedarfen entsprechende und vor allem betriebsnahe berufliche Orientierung anzubieten. Mit den jungen Menschen wird dafür ein individuell geplanter und durchgehend unterstützter Entwicklungsprozess von der Potenzialanalyse über Beratung und Praxisphasen bis hin zur Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung erarbeitet.
Zielgruppe Schüler*innen mit einer Schwerbehinderung nach dem § 2 Abs. 2 SGB IX § 2 Absatz 2 SGB IX und/oder einem über ein AO-SF-Verfahren festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Förderschwerpunkten gemäß Kapitel 2Kapitel 2.1.2 sowie Schüler*innen mit einer fachärztlich diagnostizierten Autismus-Spektrum-Störung.
Rolle der IFD-Fachkraft Im Rahmen von KAoA-STAR sichert die IFD-Fachkraft ein fachkundiges Case-Management, welches die gesamte Berufliche Orientierung hin zum Übergang in das Arbeitsleben mit besonderer Fachexpertise begleitet und den roten Faden einer standardisierten Berufswegeplanung darstellt. Die IFD-Fachkraft informiert und berät Schüler*innen der Zielgruppe KAoA-STAR bei dem Erkennen von beruflichen Potenzialen, bei der Suche nach geeigneten Berufswegen und Berufsfeldern und bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Sie gewährleistet eine kontinuierliche individuelle Begleitung und fach- bzw. behinderungsspezifische Unterstützung während der gesamten beruflichen Orientierung, mit der Möglichkeit einer nachschulischen Unterstützung und fungiert dabei als Schnittstelle zwischen Schule und potenziellen Arbeitgebern. Sie gilt als verlässliche Ansprechperson für Schüler*innen, Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte der Schule, Berater*innen für Berufliche Rehabilitation und Teilhabe der Agentur für Arbeit und weitere im beruflichen Eingliederungsprozess tätige Akteure und agiert als Teil eines kooperierenden multiperspektivischen Netzwerks. Die IFD-Fachkraft steht mit ihrem Informations- und Beratungsangebot ebenso Arbeitgeber*innen zur Verfügung und baut neue Betriebskontakte auf bzw. aus. Sie sorgt ebenfalls für eine enge Verknüpfung mit allen sonstigen Instrumenten zur Unterstützung der beruflichen Eingliederung, wie technische oder kommunikative Hilfsmittel, Jobcoaching, Arbeitsassistenz, Budget für Arbeit oder weitere finanzielle Hilfen. Sie bietet allen Beteiligten einen verlässlichen Ratgeber im Umfeld der unterschiedlichen Rehabilitationsträger, gesetzlichen Grundlagen, Antragsverfahren und Hilfsmittel zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben.
Prozess der beruflichen Orientierung Mit den jungen Menschen wird ein individuell geplanter und durchgehend unterstützender Entwicklungsprozess der Beruflichen Orientierung bis hin zur Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung erarbeitet. Die Jugendlichen werden während des gesamten Prozesses vom regionalen IFD begleitet, beraten und unterstützt. Dieser bildet das Bindeglied zwischen den Schüler*innen, den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, der Schule sowie allen weiteren beteiligten Stellen und behält den roten Faden in der Hand. Der IFD ist Experte für behinderungsbedingte Bedarfe und pflegt gute Kontakte zu Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die modularisierten, miteinander verknüpften Standardelemente initiieren rechtzeitig vor Ende der Schullaufbahn einen mehrjährigen und strukturierten Prozess zur frühzeitigen Beruflichen Orientierung. Dieser umfasst auch die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der eigenen Behinderung sowie die Berücksichtigung der elterlichen Verantwortung. Der Berufsorientierungsprozess beginnt bereits drei Jahre vor der Schulentlassung mit einer Informationsveranstaltung für Eltern bzw. Erziehungsberechtigte. Ab der Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 8 bzw. drei Jahre vor Schulentlassung absolvieren die jungen Menschen verschiedene Standardelemente der Beruflichen Orientierung:
Darüber hinaus bietet KAoA-STAR weitere zielgruppenspezifische Standardelemente und flankierende Hilfen an:
Die einzelnen Schritte und Erfahrungen der jungen Menschen werden in einem persönlichen Ordner, dem sogenannten Portfolioinstrument, festgehalten. Im Rahmen von individuellen Berufswegekonferenzen werden alle im Prozess beteiligten Akteure eingebunden und die weiteren Schritte gemeinsam geplant. Die konkrete Umsetzung, die Inhalte der einzelnen Standardelemente und flankierenden Hilfen sowie die konkrete Rolle der IFD-Fachkraft in den einzelnen Standardelementen sind den entsprechenden Elementbeschreibungen und konkretisierenden Hinweisen zu entnehmen (siehe die einschlägigen Kapitel gemäß Kapitel 3Kapitel 3.2.5). Die IFD-Fachkraft dokumentiert ihre Beteiligung, Verlauf und Ergebnis ihrer Beteiligung in KlifdWeb.
Anschlussperspektiven KAoA-STAR hat das Ziel, möglichst allen Schüler*innen mit Behinderung eine frühzeitige, systematische und betriebsnahe Berufsorientierung zu ermöglichen und eine den Fähigkeiten entsprechende Anschlussperspektive möglichst außerhalb einer WfbM zu realisieren. Für die Zielgruppe KAoA-STAR bedeutet das, in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wie Ausbildung und Arbeit zu vermitteln oder andere berufsvorbereitende Maßnahmen wie Unterstützte Beschäftigung, BvB und ähnliches zu initiieren. (Als Vermittlung werden jedoch ausschließlich sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (Ausbildung, Arbeit) gezählt.) Bei der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit zieht die IFD-Fachkraft alle Erkenntnisse der beruflichen Orientierung, zum Beispiel aus dem Portfolioinstrument, hinzu. Die IFD-Fachkraft gleicht die Anforderungen des Arbeitsplatzes mit den Potenzialen der jungen Menschen vor dem Übergang ab und nutzt dazu ggf. Instrumente wie MELBA etc.
Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten Im Sinne eines ganzheitlichen Blicks sollen bei Bedarf die unterschiedlichen Fachdienste (Sehen, Hören, Technischer Beratungsdienst, Berater*innen bei den Kammern, etc.) in den Prozess der Beruflichen Orientierung und beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt hinzugezogen werden (siehe Kapitel 2Kapitel 2.3.5). Für Schüler*innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Hören und Kommunikation und im Bereich Sehen stehen dafür speziell ausgebildete und überregional tätige Fachkräfte zur Verfügung.
Querschnittthemen Im Rahmen von KAoA-STAR wird während der gesamten Beruflichen Orientierung das Gender-Mainstreaming-Prinzip angewendet, d.h h. bei der Planung, Durchführung und Begleitung der Standardelemente sind Auswirkungen auf die Gleichstellung der unterschiedlichen Geschlechter aktiv zu berücksichtigen. Auch interkulturelle Aspekte finden bei der Begleitung der Schülerinnen und Schüler Berücksichtigung.
Partner und Netzwerke Der IFD berücksichtigt hierzu die länderspezifischen Anforderungen und Umsetzungshilfen des Kapitels 2Kapitels 2.3.5. |
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Dokumente mit Gültigkeit in NRW:
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