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KASSYS:2.1 Gesetzlicher Auftrag Auftrag / vertragliche Grundlage Grundlage / Finanzierung
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titleLänderspezifische Anforderungen

Gesetzlicher Auftrag

Das LVR-Inklusionsamt hat am 01.01.2005 die Strukturverantwortung für alle Aufgaben der Integrationsfachdienste und seine Zielgruppen im Rheinland übernommen. Es hält dafür eine qualifizierte und bedarfsdeckende Struktur an Integrationsfachdiensten – in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit finanzieller Mittel aus der Ausgleichsabgabe – vor.

 

Struktur und Grundsätze

Durch das LVR-Inklusionsamt ist im Rahmen der Strukturverantwortung in jedem Arbeitsagenturbezirk im Rheinland ein Integrationsfachdienst eingerichtet.

Hiervon kann im Einzelfall abgewichen werden.

Als strukturverantwortliche Institution trägt das LVR-Inklusionsamt dafür Sorge, dass die Beteiligung der Integrationsfachdienste bei der Leistungserbringung nach einheitlichen Grundsätzen erfolgt.

Bei der Durchführung der Aufgaben der Integrationsfachdienste gemäß § 193 SGB IX werden unter Berücksichtigung der Zielgruppen ausgewählte Träger vom LVR-Inklusionsamt beauftragt. Die beauftragten, regional und überregional tätigen Träger bilden in jedem Arbeitsagenturbezirk einen Trägerverbund.

Der durch das LVR-Inklusionsamt beauftragte Hauptträger des Trägerverbundes nimmt in seiner Region die Funktion des Ansprechpartners für die Kunden des Integrationsfachdienstes und die Fachaufsicht für die Fachkräfte des Trägerverbundes wahr.

Um behinderten Menschen und Arbeitgebern eine fachkompetente Unterstützung anbieten zu können, arbeiten die Integrationsfachdienste nach behinderungsspezifischen Grundsätzen. Dies bedeutet, dass für

  • seelisch behinderte Menschen,

  • Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung,

  • blinde und sehbehinderte Menschen,

  • hörbehinderte Menschen sowie

  • Menschen nach erworbener Hirnschädigung (ausgewählte IFD im Rheinland)

jeweils spezialisierte Fachdienste bzw. Fachkräfte zur Verfügung stehen.

 

Über den behinderungsspezifischen Ansatz hinaus berücksichtigen die Integrationsfachdienste folgende Grundsätze:

Der Integrationsfachdienst arbeitet

  • orientiert an den Zielen der Selbstbestimmung und Teilhabe des behinderten Menschen,

  • fähigkeits- und ressourcenorientiert,

  • personenzentriert,

  • niedrigschwellig,

  • betriebsnah,

  • allparteilich.

Der Integrationsfachdienst

  • hat das Ziel, eine Passung zwischen den Arbeitsplatzanforderungen und den Fähigkeiten des behinderten Menschen herzustellen,

  • baut Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung ab,

  • wird leistungsträger- und schnittstellenübergreifend tätig,

  • betreibt Netzwerkarbeit.

Der Integrationsfachdienst führt u. a. Aufgaben des LVR-Inklusionsamtes im Bereich der begleitenden Hilfe im Arbeitsleben durch. Diese Beteiligung des Integrationsfachdienstes ist mit den anderen Aufgabenbereichen des LVR-Inklusionsamtes strukturell vernetzt. Um dies sicherzustellen, arbeitet der Integrationsfachdienst in der Leistungserbringung eng und vertrauensvoll mit

  • der Sachbearbeitung der begleitenden Hilfe, Kündigungsschutz,

  • dem Technischen Beratungsdienst,

  • den im Auftrag des LVR-Inklusionsamtes tätigen Fachberater*innen der Handwerks- sowie der Industrie- und Handelskammern,

  • sowie den Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben

zusammen.

 

Beauftragungsvertrag und Finanzierung

Grundlage der Beteiligung der Integrationsfachdienste ist jeweils der Beauftragungsvertrag über die Einrichtung und den Betrieb eines Integrationsfachdienstes zwischen dem LVR-Inklusionsamt und dem Träger des Integrationsfachdienstes.

Der Beauftragungsvertrag wird vorzugsweise unbefristet abgeschlossen, um die personelle Kontinuität und Fachexpertise für die Menschen mit Schwerbehinderung und ihrer Arbeitgeber zu gewährleisten.

Der Beauftragungsvertrag beinhaltet

  • den Vertragsgegenstand und Zuständigkeitsbereich,

  • die Zielgruppen und Aufgaben des IFD,

  • die Beauftragungsgrundlage,

  • die Pflichten des Auftragnehmers,

  • die personelle und sächliche Ausstattung,

  • die Finanzierung,

  • die Bildung eines Koordinierungsausschusses,

  • die Qualitätssicherung und Dokumentation,

  • den Datenschutz,

  • den Vertragsbeginn, die Geltungsdauer, die Beendigung sowie

  • die Haftung innerhalb des IFD-Verbundes und des IFD-Verbundes.

Die Vertragspartner verpflichten sich zur engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit.

Die Steuerung der Arbeit der Integrationsfachdienste durch das LVR-Inklusionsamt erfolgt unter anderem mit Hilfe von Zielvereinbarungen, die zwischen dem Träger des Integrationsfachdienstes und dem LVR-Inklusionsamt jährlich abgeschlossen und überprüft werden (siehe Kapitel 2.4.3 und 4.2.1.1).

Zur Wahrnehmung der Aufgaben nach § 193 SGB IX und der im Kapitel 2.1.1 beschriebenen Aufgaben sowie im Kapitel 2.2.5 aufgeführten regionalen Vereinbarungen werden bei dem Träger/den Trägern des Integrationsfachdienstes – vor dem Hintergrund der erwarteten Nutzung durch die Auftraggeber – Fachkraftstellen vorgehalten und aus Mitteln der Ausgleichsabgabe (vor)finanziert. Näheres ergibt sich aus dem Beauftragungsvertrag.

Sind die vom LVR-Inklusionsamt eingerichteten und finanzierten Fachkraftstellen in den Aufgabenfeldern „Vermittlung und Übergänge“ ausgelastet, kann ein IFD-Träger im Rheinland in eigener Verantwortung entscheiden, ob er – in Abstimmung mit dem LVR-Inklusionsamt – im Rahmen einer Nebenabrede weiteres Personal im Aufgabenfeld Vermittlung auf eigene Kosten und eigenes Risiko einstellt. Die in dem Beauftragungsvertrag definierten Standards gelten auch für diese zusätzlichen Fachkraftstellen.

Im Rahmen einer Nebenabrede können „unter dem Dach“ des Beauftragungsvertrags weitere Angebote bzw. Projekte beim Integrationsfachdienst mit dem Ziel der Standardsicherung vereinbart werden.


1 incomplete Länderspezifische Vorgaben/Anforderungen sind nicht vorhanden.

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titleLänderspezifische Umsetzungshilfen und mögliche Nachweisführung

Dokumente des LVR:

  • Grundsätze und Richtlinien des Integrationsamtes des Landschaftsverbandes Rheinland, Stand: 2005; interner Link auf Grundsätze und Richtlinien

  • Vertrag über die Einrichtung und den Betrieb eines Integrationsfachdienstes (IFD) nach §§ 192 ff. SGB IX, Beauftragungsvertrag IFD-Hauptträger, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Vertrag über die Einrichtung und den Betrieb eines Integrationsfachdienstes (IFD) nach §§ 192 ff. SGB IX, Beauftragungsvertrag IFD-Verbundpartner, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Anlage 1 des Beauftragungsvertrags, „Finanzierung“, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Anlage 2 des Beauftragungsvertrags, „Personalausstattung“, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Anlage 3 des Beauftragungsvertrags, „Aufgaben der Fachaufsicht“, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Anlage 4 des Beauftragungsvertrags, „Vereinbarung zur Fachassistenz Übergang Schule > Beruf (ÜSB)“, Stand: Juli 2020 (nicht öffentlich)

  • Muster IFD-Verbundvertrag über die Einrichtung und Führung eines Trägerverbundes für den Integrationsfachdienst (IFD), Stand: November 2012 (nicht öffentlich)

  • Nebenabrede Schwerpunkt Vermittlung, Stand: 2014 (nicht öffentlich)


2 incomplete Länderspezifische Umsetzungshilfen sind nicht vorhanden.