§ 193 Absatz 2 Nummer 4 SGB IX
Für AZAV-zugelassene IFD siehe Anhang.
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Zu den Aufgaben der Integrationsfachdienste gehört es geeignete Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erschließen.
Arbeitsplätze im Sinne des § 156 Absatz 1 SGB IX sind alle Stellen, auf denen Arbeitnehmer, Beamte, Richter sowie Auszubildende und andere zu ihrer beruflichen Bildung Eingestellte beschäftigt werden.
Die Ausschlusskriterien gemäß Absatz 2 und 3 sind zu berücksichtigen.
Gemäß § 185 Absatz 2 soll die begleitende Hilfe im Arbeitsleben dahingehend wirken, dass die schwerbehinderten Menschen in ihrer sozialen Stellung nicht absinken, auf Arbeitsplätzen beschäftigt werden, auf denen sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse voll verwerten und weiterentwickeln können sowie durch Leistungen der Rehabilitationsträger und Maßnahmen der Arbeitgeber befähigt werden, sich am Arbeitsplatz und im Wettbewerb mit nicht behinderten Menschen zu behaupten. Dabei gelten als Arbeitsplätze auch Stellen, auf denen Beschäftigte befristet oder als Teilzeitbeschäftigte mit einem Umfang von mindestens 15 Stunden, in Inklusionsbetrieben mindestens zwölf Stunden, wöchentlich beschäftigt werden.
Der Integrationsfachdienst dokumentiert Verlauf und Ergebnis (siehe Kapitel 4.1.1 Einzelfalldokumentation).
Länderspezifische Anforderungen sind zu prüfen.
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Damit schwerbehinderte Menschen am Arbeitsleben teilhaben können, ist es entscheidend, dass diese auf einem für sie geeigneten Arbeitsplatz beschäftigt werden.
Besonders geeignet für schwerbehinderte Menschen sind z. B. Arbeitsplätze, die
den Fähigkeiten und Fertigkeiten des schwerbehinderten Menschen entsprechen,
behinderungsgerecht ausgestattet werden können, z. B. in technischer, organisatorischer oder räumlicher Hinsicht,
Veränderungspotential beinhalten, z. B. im Hinblick auf Arbeitsinhalte, Qualifizierung, zeitliche und/oder räumliche Struktur,
ein betriebliches Unterstützungssystem befördern und
bei Bedarf mittels Nachteilsausgleichen eine berufliche Teilhabeperspektive ermöglichen.
Bei der Erschließung geeigneter Arbeitsplätze kann der Integrationsfachdienst sowohl auf ihm bereits bekannte Betriebe, die zum Beispiel Arbeitsnehmer mit Schwerbehinderung beschäftigen, als auch auf Betriebe, zu denen bisher kein Kontakt besteht, zugehen. Dabei kann sich die Erschließung geeigneter Arbeitsplätze sowohl auf den Bereich der Vermittlung als auch auf den Bereich der Sicherung beziehen. Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn der Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung die bisherige Tätigkeit aufgrund der Behinderung nicht mehr ausüben kann.
Die Akquise einstellungsbereiter Betriebe und Dienststellen ist ein wesentliches Element bei der Vermittlung von schwerbehinderten Menschen auf einen Arbeitsplatz des allgemeinen Arbeitsmarktes.
Empfohlen wird der Fachkraft des Integrationsfachdienstes im Schwerpunkt Vermittlung insbesondere die Nutzung der Netzwerkpartner und den Fachkräften im Schwerpunkt Sicherung mit ihren vielfältigen Kontakten zu Betrieben und Dienststellen.
Langfristig kann für die Akquise neuer Arbeitsplätze auch der Besuch von Veranstaltungen, bei denen Vertreter von Betrieben bzw. Dienststellen (Personalverantwortliche, Schwerbehindertenvertretung etc.) zugegen sind, hilfreich sein, da diese ein Kennenlernen und eine Kontaktaufnahme abseits eines konkreten Anliegens ermöglichen.
Um die Kontaktaufnahme insbesondere zu einem Betrieb, zu dem bisher kein Kontakt bestand, erfolgreich zu gestalten, ist es sinnvoll, sich vorab zu informieren, ob der Betrieb bzw. die Dienststelle bereits schwerbehinderte Menschen beschäftigt und ob eine Schwerbehindertenvertretung und/oder ein Betriebs- oder Personalrat vorhanden ist.
Gleiches gilt auch für Hinweise auf das Vorhandensein eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, die erfolgreiche Durchführung von BEM-Verfahren sowie generelle Hinweise auf das Engagement des Betriebes/der Dienststelle für Arbeitnehmer.
Idealerweise sollte nach einer erfolgreichen Kontaktaufnahme mit dem Betrieb/der Dienststelle ein persönliches Informationsgespräch vereinbart werden mit dem Ziel, die Einstellungs- und Kooperationsbereitschaft zu klären bzw. zu fördern. Die Zusendung von geeignetem Informationsmaterial im Vorfeld oder im Anschluss an ein Gespräch kann sich hierbei nach Absprache mit dem Betrieb bzw. der Dienststelle als hilfreich erweisen.
Erwägt der Betrieb bzw. die Dienststelle die Beschäftigung eines schwerbehinderten Menschen, vereinbart der Integrationsfachdienst mit dem Betrieb bzw. der Dienststelle seinen Unterstützungsauftrag in diesem Prozess. Wird eine zeitnahe Beschäftigung nicht in Aussicht gestellt, achtet der Integrationsfachdienst darauf, dass der Informations- und Beratungsprozess positiv abgeschlossen wird und eine weitere Kontaktaufnahme zum späteren Zeitpunkt erfolgen kann.
Auch im Zuge von Umsetzungen und Versetzungen auf einen, den Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz, kann der Integrationsfachdienst schwerbehinderte Menschen und deren Arbeitgeber bei der Erschließung geeigneter Arbeitsplätze unterstützen.
Da der schwerbehinderte Beschäftigte nach § 164 SGB IX einen Anspruch auf eine Beschäftigung hat, die seinen Fähigkeiten gerecht wird, kann der Integrationsfachdienst mit seinen Fachkenntnissen den Arbeitgeber bei der Prüfung, ob ein Arbeitsplatz, den Fähigkeiten entsprechend, im selben Betrieb oder Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten gegeben ist, begleiten. Dies schließt auch den Aspekt der Anpassung der Aufgaben des schwerbehinderten Beschäftigten ein.
Der Integrationsfachdienst informiert und berät in diesem Zusammenhang wie Bildungsmaßnahmen, eine behinderungsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes und/oder eine Umorganisation der Arbeit eine, den Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung ermöglichen können.
- Übergeordnete Umsetzungshilfen und Hinweise zur Nachweisführung sind nicht vorhanden.
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Die IFD-Fachkräfte im Rheinland berücksichtigen die übergeordneten Anforderungen- und Umsetzungshilfen dieses Kapitels, die bundesweit geregelt und beispielhaft beschrieben sind.
Das Erschließen geeigneter Arbeitsplätze ist für die IFD-Fachkraft im Schwerpunkt Sicherung insbesondere bei den folgenden Anlässen angezeigt:
Veränderung der Auswirkung der Behinderung auf das Potential zur Teilhabe am Arbeitsleben,
Veränderung der Arbeitsinhalte und der Arbeitsorganisation.
Maßnahmen bei der Erschließung geeigneter Arbeitsplätze können z. B. sein:
Anpassung verschiedener Aspekte eines vorhandenen Arbeitsplatzes,
Umsetzung (als Maßnahme des Arbeitgebers),
Akquise eines neuen Arbeitsplatzes im Betrieb oder der Dienststelle und dessen Ausgestaltung,
Erstellung des Anforderungsprofils, bezogen auf den Arbeitsplatz,
Hinzunahme anderer Fachbereiche (Technischer Beratungsdienst etc.),
Hilfsmittelberatung und Hilfsmittelerprobung,
Beratung und Begleitung (Evaluation von Maßnahmen).
Die IFD-Fachkraft im Schwerpunkt Vermittlung kennt den regionalen Arbeitsmarkt.
Das regional vorhandene Netzwerk wird von ihr genutzt. Relevante Netzwerkpartner im Schwerpunkt Vermittlung sind gemäß Kapitel 2.3.5 unter anderem:
Kammern (IHK, HWK, LWK) und Innungen,
Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben,
Rehabilitationsträger,
Träger der Arbeitsvermittlung.
Beim Erschließen geeigneter Arbeitsplätze berücksichtigt die IFD-Fachkraft auch die Beschäftigungsmöglichkeiten von Inklusionsbetrieben und Zeitarbeitsfirmen.
Digitale Medien (Stellenbörsen, Stellenangebote auf Homepages von Betrieben etc.) und lokale Printmedien sind relevante Arbeitsmittel.
Zur Akquise können auch lokale Angebote wie beispielsweise Jobmessen oder Ausbildungsbörsen genutzt werden.
Die IFD-Fachkraft unterstützt den/die Klienten*in bei ihren eigenständigen Akquisebemühungen bzw. leiten an.
Die IFD-Fachkraft im Schwerpunkt Übergang WfbM – allgemeiner Arbeitsmarkt nutzt im Rahmen der Zusammenarbeit mit der WfbM bzw. dem anderen Leistungsanbieter deren Erfahrungen und Betriebskontakte beim Erschließen geeigneter Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Die Akquise geeigneter betrieblicher Ausbildungsplätze kann sowohl in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie nach § 66 des Berufsbildungsgesetzes oder § 42r der Handwerksordnung (Ausbildung zum/zur Fachpraktiker*in) erfolgen (siehe Regelungen im Kapitel 3.2.5.3 Begleitung der betrieblichen Ausbildung).
Ergänzende Maßnahmen bei der Erschließung geeigneter Arbeits- und Ausbildungsplätze können z.B. sein:
Anpassung verschiedener Aspekte eines vorhandenen Arbeitsplatzes (z. B. BiAP),
Erstellung des Anforderungsprofils bezogen auf den Arbeitsplatz,
Hinzunahme anderer Fachbereiche (Fachberater*innen bei den Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern, Technischer Beratungsdienst etc.),
Hilfsmittelberatung und Erprobung.
Die IFD-Fachkraft im Schwerpunkt Übergang Schule – Beruf berücksichtigt beim Erschließen geeigneter Arbeitsplätze folgende Grundlagen der Landesinitiative KAoA-STAR:
Elementbeschreibung SBO 6.3 STAR – Betriebspraktikum
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR – Betriebspraktikum im Block
Elementbeschreibung SBO 6.6 STAR – Langzeitpraktikum
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR – Betriebspraktikum in Langzeit
Elementbeschreibung SBO 10.5 STAR – Übergangsbegleitung
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR – Übergangsbegleitung
Die IFD-Fachkraft dokumentiert jeweils im Einzelfall Verlauf und Ergebnis der Erschließung geeigneter Arbeitsplätze in KlifdWeb (siehe Kapitel 4.1.1 Einzelfalldokumentation).
- Länderspezifische Vorgaben/Anforderungen sind nicht vorhanden.
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Dokumente mit Gültigkeit in NRW:
Elementbeschreibung SBO 6.3 STAR – Betriebspraktikum, Stand: 01.08.2020
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR - Betriebspraktikum im Block, Stand: 01.08.2020
Elementbeschreibung SBO 6.6 STAR – Langzeitpraktikum, Stand: 01.08.2020
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR - Betriebspraktikum in Langzeit, Stand: 01.08.2020
Elementbeschreibung SBO 10.5 STAR – Übergangsbegleitung, Stand: 01.08.2020
Konkretisierende Hinweise KAoA-STAR – Übergangsbegleitung, Stand: 01.08.2020
- Länderspezifische Umsetzungshilfen sind nicht vorhanden.